14. Juli 2008

21. Mai 2008

Buchtipp: Genia Findeisen "Frauen in Indonesien"


Soeben ist im Johannes Herrmann J&J-Verlag das Buch von
Genia Findeisen
"FRAUEN IN INDONESIEN - Geschlechtergleichheit durch Demokratisierung?"
erschienen.
An den Demokrati-sierungsprozess Indonesiens knüpften sich zahlreiche Hoffnungen. Viele sahen in der Überwindung des autoritären Regimes Suhartos die Chance, mehr Geschlechtergerechtigkeit durch eine Stärkung der Rolle der Frauen zu erreichen.
Genia Findeisen analysiert die Stellung der Frauen in der indonesischen Politik differenziert und detailliert. Dabei berücksichtigt sie die Änderungen der politischen Rahmenbedingungen (Demokratisierung und Dezentralisierung) ebenso wie die politische Kultur sowie die besondere Rolle des Islams in Indonesien. ISBN: 978-3-937983-11-0

9. Mai 2008

Bericht über den Vortrag von Prof. Dr. Hermann Kulke am 8. Mai 2008 in Hamburg

"Indische Einflüsse in Indonesien, Indisierung und Indigenisierung"
Vortrag im Museum für Völkerkunde, Hamburg

Blick in die Dauerausstellung des Museums „Ein Traum von Bali“

Im alten holzgetäfelten Hörsaal des ehrwürdigen Museums für Völkerkunde in Hamburg fand am 8. Mai 2008 vor Mitgliedern der DIGs und anderen Interessierten der mit großem Interesse aufgenommene eineinhalbstündige Dia-Vortrag des Indologen, Historikers und Politologen Prof. Kulke Kiel, statt, welcher sich indischen Einflüssen seit dem 5. nachchristlichen Jahrhundert in Südostasien widmete.

Dieser von Indien ausgehende religiöse, kulturelle und politische Einfluss, der durch friedliche Handelsbeziehungen der seefahrenden Kaufleute und damit verbundene Reisen von Priestern, Kunsthandwerkern, Gelehrten und „Entwicklungshelfern“ in vielen Ländern Südostasiens nachweisbar ist, wurde anhand von Beispielen aus Tempelarchitektur und bildender Kunst belegt. Herausragende Tempel und Statuen unter anderem in Java, Bali und Sumatra zeigen den frühen Siegeszug von Buddhismus und Hinduismus vor der Islamisierung des Landes. Obwohl Tempelbauten und Kunst im „Heimatland“ Indien auf gleiche religiöse Traditionen und Mythen zurückzuführen sind und Ähnlichkeiten ins Auge fallen, zeigte sich schon früh, dass die künstlerische, politische und religiöse Entwicklung in Südostasien weiterging, sich von indischen Vorbildern allmählich deutlich unterschied und schließlich eine vollkommen eigenständige Kultur hervorbrachte. Prof. Kulke belegte dies anhand mehrerer Beispiele, unter anderem durch Betrachtung des zum Unesco-Weltkulturerbe zählenden, im 9. nachchristlichen Jahrhundert auf Java von vermutlich einheimischen Kunsthandwerkern – Steinmetzen, Polieren und nicht zuletzt anonymen Architekten - errichteten buddhistischen Tempels Borobodur auf Java. Die auf den Reliefs dargestellten Personen sind keine Inder, sie weisen vielmehr malayische Züge auf, die in Stein gemeißelten Schiffe sind solche, die nur in Indonesien vorkommen.

Nach Meinung des Referenten ist die speziell indonesische Variante der hinduistischen Heldenepen durch „narrative Elemente gekennzeichnet“. Als Beispiel verwies der Referent auf die in Indonesien verbreitete „Nacherzählung“ des indischen Ramayana-Epos in der bildenden Kunst. Der Raub Sitas im Epos werde in indischen Skulturen nicht dargestellt. Ferner spiele die Einbeziehung der Natur von Flora, Fauna bis hin zu Wasserläufen und Kanälen ein in Indonesien wichtiges Element bei der Errichtung von Tempelbauten. Stärker als in Indien sei schließlich auch die Betonung der Magie in der Kunst Südostasiens. Aus diesen Gründen könne man auch nicht von einer Indisierung sprechen, sondern eher von einer Indigenisierung.

Weiterhin wurde auf Unterschiede bei der Verbreitung des Buddhismus und des Hinduismus hingewiesen. Auch die Frage, inwieweit die kleinen Königreiche Indonesiens damals direkt einen „Import“ des Hinduismus förderten, um die Macht der Herrscher auszubauen und diese zu gottähnlichen Wesen zu machen, welche ständig verehrt werden mussten und denen Tribut zu zollen war, wurde im Vortrag behandelt.

Abschließend bedauerte Prof. Kulke, dass gegenwärtig die Indologie in Indonesien brachliege und kaum ein Indonesier noch Sanskrit lerne und zog folgendes Fazit:

Im Mutterland des Hinduismus und des Buddhismus, Indien, sei immer noch die Meinung vorherrschend, Hinduismus und Buddhismus hätten sich im fernen Osten ausgebreitet und dort Fuß gefasst – „Hindu colonies in the Far East.“ Die eigenständige Weiterentwicklung indischer Traditionen wird somit herabgespielt. Dabei sollte eigentlich unbestritten sein, dass es in Südostasien zu keiner Zeit „indische Kolonien“ gab, sondern Partnerschaften als Beispiele früher Globalisierung. Es bestehe allerdings die Hoffnung, dass mit Hilfe neuer Technologien demnächst die Untersuchung archäologischer Funde hilft, Fragen zu beantworten, auf die die Wissenschaft bisher keine Antwort weiß. Wie war es möglich, dass sich innerhalb relativ kurzer Zeit in den Ländern Südostasiens, darunter Indonesien, eine großartige eigenständige buddhistisch-hinduistische Kultur entwickelte, über deren Entstehungsgeschichte noch wenig bekannt ist?

(Bericht: Prof. Astrid Fricke)

15. März 2008

Indonesische Tänze

Tari Indang

Der Tari Indang ist ein Tanz aus der Stadt Pariaman in West-Sumatra Indonesien. Der Tanz zeigt die Geschichte über das Leben der Menschen dieser Region, wie zum Beispiel das Fischen oder die Ernte von Kokosnüssen. Der Tari Indang wird im Sitzen getanzt. Entstanden ist der Tari Indang während Frauen mit ihren Kindern am Strand unter Palmen auf die Männer gewartet haben, die bei Sonnenaufgang mit ihren Booten vom Fischen zurück kommen.

(Rechtspfeil 2x klicken)
Oben sehen Sie einen Ausschnitt eines Tari Indang, der zusammen mit anderen Tänzen anlässlich des Festaktes der DIG zum 40. Jubiläum präsentiert wurde.
Tari Gandrung
Der Tari Gandrung ist ein Tanz aus der Stadt Banyuwangi in Ost-Java. Zur holländischen Kolonialzeit wurde dieser Tanz als Satire gegen die Holländer aufgeführt. Er wurde von Männern in Frauenkleidern getanzt und gesungen. Seit ungefähr 100 Jahren wird der Tari Gandrung von Frauen getanzt. Seit der Unabhängigkeit Indonesiens in 1945 wurden die satirischen Texte durch originelle Texte ersetzt.

Tari Pasambahan
Der Tari Pasambahan ist ein Tanz aus West Sumatra. Es ist ein Willkommenstanz der Minangkabau. Bei diesem Tanz bieten die Tänzer besonderen Gästen Sirih-Blätter an, um ihren Dank und Respekt zu verdeutlichen.
Tari Saman

Die Bezeichnung „Saman“ kommt von Ulama „Sheich Saman“ in Aceh. Dieser Tanz kommt aus dem Bezirk Gayo im Gebirge der Provinz Aceh. Der Saman Tanz wurde für den Geburtstag des Propheten gemacht. Heute ist dieser Tanz ein wichtiger Bestandteil der Kultur von Aceh. Der Saman wird normalerweise ohne Musik, sondern nur mit dem Gesang und dem Klatschen der Tänzer vorgeführt.
(wird fortgesetzt)